Hebamme

Die Hebamme hilft bei der Geburt

Das Wort Hebamme stammt von dem althochdeutschen Wort Hevanna oder Hevianna ab, was soviel wie „Ahnin oder Großmutter, die das Kind hält oder hebt“, bedeutet. Sie ist diejenige, die Frauen während der Schwangerschaft, der Geburt und am Wochenbett betreut. In Österreich heißen auch die Männer, die diesen Beruf ausüben, Hebamme, in Deutschland dagegen Entbindungspfleger. Erst seit 1985 dürfen auch Männer diesen Beruf ausüben, was allerdings in der Realität äußerst selten der Fall ist.

Zu den Aufgaben einer Hebamme gehört die Schwangerschaftsvorsorge. Hierzu kann sie mit Ausnahme der Ultraschalluntersuchung die gleichen Leistungen anbieten wie ein Gynäkologe. Sie kann die Schwangerschaft feststellen, den Mutterpass ausstellen, Abstriche machen, eine CTG-Untersuchung durchführen und die Schwangere bei allen Fragen, insbesondere bei Beschwerden, beraten. In Geburtsvorbereitungskursen gibt die Hebamme weitere Informationen und übt mit den schwangeren Frauen Entspannungs- und Atemtechniken, deren Anwendung während der Geburt hilfreich ist. Bei der Geburt unterstützt sie die Frau und geht dabei auf deren Wünsche besonders in Bezug auf die Geburtsstellung ein. Bei Komplikationen leistet sie bis zu einem gewissen Grad selbständig Hilfe, treten jedoch größere Probleme auf, zieht sie einen Arzt hinzu und leistet ihm nötigenfalls Hilfe. Nach der Geburt wäscht und untersucht sie das Neugeborene. Sie misst und wiegt es, untersucht das Blut der Nabelschnur und beurteilt den gesamten Gesundheitszustand des Kindes.

Auch nach der Geburt ist die Hebamme für Mutter und Kind da

Während der nächsten Tage kümmert die Hebamme sich um Mutter und Kind, berät die Mutter bei Angelegenheiten, die die Pflege und die Ernährung des Kindes betreffen und überwacht die Rückbildung und Wundheilung bei der Mutter. Besonders im Falle einer Wochenbettdepression steht sie der Mutter auch in psychischen Belangen zur Seite. Bei Kindern, die in eine Familie mit Risikofaktoren hineingeboren werden, steht die Hebamme der Familie länger beratend zur Seite. Risikofaktoren sind zum Beispiel eine minderjährige oder eine psychisch labile oder kranke Mutter oder Familien mit Gewalt- oder Suchtproblemen. Für diese Tätigkeit ist jedoch eine Fortbildung der Hebamme erforderlich.

Angestellte Hebammen sind in der Regel in Kliniken beschäftigt, viele Hebammen sind aber auch freischaffend tätig und rechnen dann direkt mit der Krankenkasse ab. Sie kommen oft dann zum Einsatz, wenn eine Hausgeburt gewünscht wird. Eine andere Möglichkeit ist die Tätigkeit als Beleghebamme. Ähnlich wie ein Arzt kann sie Belegverträge mit einer oder mehreren Kliniken abschließen. Dies hat den Vorteil, dass die Hebamme die gesamte Schwangerschafts- und Geburtsbegleitung übernimmt und auch bei der Geburt dabei ist.
Weitere Gebiete, auf denen Hebammen tätig sind, sind die Beratung in Fragen der Familienplanung, die Aufklärung in Schulen und auch die Betreuung bei Schwangerschaftsabbrüchen.

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